SSA-Picher: Babybedenkzeit
Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Mütter auf Probe

Schulsozialarbeiterin Elke Kessin organisierte das Projekt "Babybedenkzeit" an der Theodor-Körner-Schule in Picher.

Fünf Tage lang waren acht Mädchen aus den 9. Klassen der Theodor-Körner-Schule Picher, nicht nur für sich selbst verantwortlich; denn sie wurden zu „Müttern auf Probe“. Die 14- und 15-Jährigen hatten sich freiwillig für die „Babybedenkzeit“ gemeldet. Organisiert hat das Projekt die Schulsozialarbeiterin Elke Kessin des Volkssolidarität Südwestmecklenburg e.V..

„Es wird nicht einfach. Das Einzige, was euch erspart bleibt, ist die Entbindung“, gab Schulleiter Michael Tiede den Schülerinnen Sylvana, Luise und Sarah mit auf den Weg. Sie haben als zweite Gruppe ihr Elternpraktikum begonnen. Hilfe bekamen sie von Andrea Milkau von der Schwangerschaftsberatung Hagenow. Die Sozialpädagogin wies die vorübergehenden „Mütter“ in die Ansprüche ihrer „Kinder“ ein. Die computergesteuerten Säuglingssimulatoren simulieren die Bedürfnisse eines realen Babys – inklusive Füttern und Windeln – und das fünf Tage zu jeder Tages- und Nachtzeit außerhalb der Schulstunden. „Egal, was ihr mit eurem Kind macht: Haltet das Köpfchen!“, betonte Andrea Milkau, die die Mädchen auch während ihrer Elternzeit betreute und – quasi als Hebamme – täglich telefonischen Kontakt hielt.

So gespannt die drei Mädchen auf ihre Erfahrungen waren, frei sein von Ängsten konnten sie nicht. „Hauptsache, mir fällt mein Kind nicht herunter“, meinte Sarah. Und Sylvana ergänzte: „Ich hoffe, dass nachts auch höre, wenn das Kind schreit.“

Die fünf Mädchen aus ihrer Parallelklasse haben dieses Erlebnis schon hinter sich und zehren jetzt von ihren Erfahrungen. „Das Projekt hat mir gezeigt, dass Babys nicht immer nur süß, sondern auch mal anstrengend sind“, fasste Shirin zusammen.

Veröffentlicht am: 03. März 2023