"Leuchtturm" gibt seit 25 Jahren Orientierung
Mehrere Besucher kamen zum Tag der offenen Tür, ließen sich durch die Einrichtung führen und feierten mit Fachleuten und Tagesgästen
Boizenburg - Angefangen hatte alles 1993 in Boizenburg mit eine Begegnungsstätte und fünf chronisch psychisch kranken Menschen. "18 Plätze sind es heute", sagt Angelika Menke, Leiterin der Psychosozialen Tagesstätte "Leuchtturm", zum 25. Jubiläum der Einrichtung. "Vom Dachboden bis zum Keller nutzen wir jeden Raum für die Betreuung, Arbeit und Orientierung."
Eine bunte Pallette an Angeboten für Tagesgäste
Im "Leuchtturm" helfen mittlerweile vier fachlich ausgebildete Mitarbeiter den Tagesgästen an fünf Tagen pro Woche von morgens bis abends neue Orientierung im eigenen Leben zu finden. Den Alltag gestalten, Regeln aufstellen, Routinen entwickeln, auf sich Acht geben - die Pallette an Aufgaben ist bunt, genauso wie das Angebot in der Einrichtung der Volkssolidarität Südwestmecklenburg (VS).
So entstand im "Leuchtturm"-Keller ein kleines Atelier und das Reich von Esther Spielvogel. Dort hilft die Kunsttherapeutin Erkrankten seit dem Jahr 2016 dabei, ihren Empfindungen durch kreative Arbeiten in Bilder zu fassen. Es entstanden Malereien, Collagen, Skulpturen und andere Kunstobjekte. Die besten fanden erst im Juni Platz in einer Ausstellung, die im Foyer der KMG Klinik Boizenburg gezeigt wurde.
In der ersten Etage treten die Erkrankten stundenweise in die Arbeitswelt ein. In Kooperation mit einer Papierfabrik nehmen sie unter Anleitung Papierarbeiten vor und verdienen sich so nebenbei ein kleines Taschengeld. Ziel ist es auch hier unter anderem, Alltag, Struktur und Pflichten wieder zu erlernen.
"Seit Jüngstem verstärkt auch eine Ergotherapeutin unser Team und bringt neue Impulse in die Einrichtung", berichtet die Leiterin weiter. "Wir bauen im Garten Kartoffeln, Kürbisse und Suppengrün an, das regelmäßig auf unseren Tisch kommt, und unser Vermieter spendierte uns einige Obstbäume. Darüber haben wir uns sehr gefreut."
Drei Einrichtungen arbeiten eng zusammen
"Sie leisten hier wirklich tolle Arbeit", sagt Jacqueline Bernhardt, Vorstandsvorsitzende der VS.
Eine Arbeit, die auch durch die Hagenower Tagesstätte "Am Park" und die Psychosooziale Begegnungsstätte im Hagenower Haus der Volkssolidarität bereichert wird. Dabei geht es zum Einen um ständigen fachlichen Austausch und zum Anderen um kulturelle Zusammenarbeit. Wie das geht, zeigte die Trommelgruppe der psychosozialen Einrichtung in Hagenow, die im Boizenburger "Leuchtturm" zu dessen 25. Geburtstag ein Ständchen zum besten gab.
Veröffentlicht am: 18. Oktober 2018