Jubiläum am RBB
25 Jahre Schulsozialarbeit am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Ludwigslust-Parchim in Ludwigslust
Seit dem 01.November 1998 gibt es die Schulsozialarbeit im Regionalen Beruflichen Bildungszentrum des Landkreises Ludwigslust-Parchim(RBB) in Ludwigslust.
Ilona Jungbluth begann zu der Zeit, gemeinsam mit einer jungen Kollegin die Schulsozialarbeit an diesem Standort aufzubauen. Hier haben junge Menschen die Möglichkeit, ein Berufsvorbereitungsjahr zu absolvieren oder die theoretischen Kenntnisse für ihren Ausbildungsgang zu erhalten. Ebenso besteht die Chance, das Wirtschaftsabitur zu erlangen. Heute werden hier ca. 650 Jugendliche beschult. Die Schulsozialarbeit am RBB LUP wird vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim finanziert.
Ilona Jungbluth ist Ansprechpartnerin für Schüler*innen, Lehrkräfte, Eltern und Kooperationspartner*innen. „Zu meinen Tätigkeiten gehörte es in den ersten Jahren, ein Netzwerk aufzubauen, Projekte zu erarbeiten und Präventionsarbeit zu leisten. Dabei war es wichtig, lebensnahe Themen für bestimmte Altersgruppen in den Mittelpunkt zu stellen“, erinnert sich Ilona Jungbluth. Zudem legte sie fortwährend großen Wert auf die Einzelfallarbeit: „Da geht es zum Beispiel um Stress mit den Mitschülern, finanzielle Sorgen, Überforderung, fehlende Motivation, Probleme im Elternhaus, in der Beziehung, Mobbing, gesundheitliche Einschränkungen, Missbrauch von Drogen, es geht um Trauerbewältigung, um Stärken und Schwächen, um Suizid, dem Finden und Zulassen der geschlechtlichen Orientierung, um nur einige Beispiel zu nennen.“ All das geschieht in vertraulichen Beratungsgesprächen. Bei Bedarf vermittelt Ilona Jungbluth die Jugendlichen an fachliche Beratungsstellen und auf Wunsch begleitet sie diese. Schulsozialarbeit bedeutet: Beraten, Vermitteln und Begleiten.
In der Projektarbeit setzt Ilona Jungbluth auch auf die Zusammenarbeit mit Institutionen der Region. „Zum Beispiel pflegen wir als Schule über viele Jahre ein gutes Miteinander mit der Polizeiinspektion Ludwigslust, der Beratungsstelle Pro Familia, dem Suchthilfezentrum, den Bildungsträgern, den Fachdiensten des Landratsamtes und der Schuldnerberatung der Volkssolidarität, um nur einige zu nennen. Das Ziel ist es, die Jugendlichen ein Stück weit zu begleiten und sie somit auf das selbstständige Leben vorzubereiten. Derzeit läuft das Projekt „Finance for your Future“, in dem es u.a. um die Handlungssicherheit im Umgang mit Geld geht. Themen dabei sind auch die erste eigene Wohnung, Kredite, Schufa u.v.m.
In 25 Jahren haben sich aber auch die Probleme, mit denen die Jugendlichen Hilfe bei der Schulsozialarbeit suchen, gewandelt. „Besonders der technische Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte brachte Änderungen mit sich. In den Anfangsjahren kam es auch mal vor, dass ein 16-jähriger Junge mit einem handgeschriebenen Liebesbrief zu mir kam und darum bat, dass ich diesen korrigiere. Ich kann mich noch gut an diesen schwarzhaarigen Jungen erinnern“, erzählt Ilona Jungbluth mit einem Lächeln. Das kommt heute in Zeiten von Smartphones und Autokorrekturen – leider – nicht mehr vor.“
Die Arbeit im Bereich Schulsozialarbeit funktioniert nur durch gute Zusammenarbeit. „Dafür danke ich der Schulleitung und dem gesamten Lehrer*innenkollegium“, so Ilona Jungbluth.
Veröffentlicht am: 30. November 2023