Entscheidung ohne Reue

Den meisten älteren Menschen graut es davor, irgendwann nicht mehr allein leben zu können und in ein Pflegeheim zu ziehen. Gerda Eggers, Bewohnerin des Pflegeheims Prislich des Volkssolidarität SWM e.V., lebt seit mehr als einem Jahr in Prislich. „Vorher habe ich in Grabow gewohnt. Mir wurde aber klar, dass ich nicht ohne Hilfe allein leben kann. Da habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich im Pflegeheim besser aufgehoben bin“, erzählt die 94-Jährige.

Seitdem ist das kleine, von alten Bäumen umgebene Heim ihr neues Zuhause. „Und ich fühle mich so wohl hier. Die Menschen sind nett. Alle geben sich so viel Mühe, die Mitarbeiter in der Küche genauso wie die Schwestern, Pflege- und Betreuungskräfte. Jeder nimmt sich Zeit für uns 43 Bewohner, und alle haben immer ein Lächeln im Gesicht.“ Und Gerda Eggers betont: „Wir sind hier gar kein Heim. Wir sind eine Familie.“ Sie könne wählen, ob sie an dem abwechslungsreichen Tagesprogramm teilnehme. Manchmal zieht sie sich auch zurück und liest – auf ihrem E-Book. „Was soll man machen? Man kann ja nicht immer Fernsehen gucken“, lacht die muntere Seniorin. Am liebsten schmökert sie Romane, aber auch politische Sachbücher führt sie sich zu Gemüte.

Das Team um Heimleitung Doris Kreickler nimmt sich die Zeit, um den Seniorinnen und Senioren den Alltag zu verschönern. Einmal im Monat findet eine große Veranstaltung neben dem Tagesprogramm statt. In diesem Monat war das Landespolizeiorchester zu Gast und beschallte mit fröhlicher Blasmusik den freundlichen, neu gestalteten Innenhof des Heims. „Mich erinnert die Musik an früher. Mein Mann und ich haben so gern getanzt, manchmal haben wir dafür extra den Teppich im Wohnzimmer eingerollt“, sagte Gerda Eggers, die natürlich bei dem Konzert dabei war.