ein tag im kümmken - thomas
Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Ein Tag im Bistro Kümmken

Neue Serie: Zum Tag der Menschen mit Behinderung am 3.12.2024 haben wir unseren Mitarbeiter Thomas Stambor einen Tag lang begleitet.

Der Wunsch nach Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Toleranz und Akzeptanz bestimmt das Leben vieler Menschen mit Behinderung. Ein wichtiger Schritt ist die Integration in den ersten Arbeitsmarkt.

Die Ludwigsluster Pflege- und Service gGmbH (LuPuS) – eine hundertprozentige Tochter des Volkssolidarität Schwerin – Westmecklenburg gGmbH – betreibt das Bistro „Kümmken“ im CampHus Ludwigslust in der Bürgermeister-Brandenburg-Straße 20 als Inklusionsbetrieb. „Mit dessen Gründung bieten wir Betroffenen einen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt. Derzeit beschäftigen wir zwei Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen in unserer Küche, im neuen Jahr wird ein weiterer hinzukommen“, erklärt Geschäftsführer Holger Mieth.

Einer der zwei Menschen mit Behinderung, die im „Kümmken“ arbeiten, ist Thomas Stambor. Bereits seit mehr als einem Jahr bedient er wochentags die Gäste am Thresen. Bei den Besucherinnen und Besuchern sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern z.B. der Wohnungen mit Service (Betreutes Wohnen) im CampHus ist der freundliche Zwanzigjährige bekannt und beliebt. „Mir macht das richtig Spaß, an der Ausgabe die Kunden zu bedienen“, sagt Thomas Stambor. Aber bevor er an die Mittagessenausgabe darf, hat er diverse andere Aufgaben zu erledigen.

Sein Arbeitstag beginnt im wöchentlichen Wechsel um 8 Uhr oder um 8:45 Uhr. Küchenchef Steven Kleist verteilt die Aufgaben an die Inklusionsmitarbeiter Thomas Stambor und Melvin Rühlmann. Mit Freude und Enthusiasmus macht sich Thomas daran, Desserts zuzubereiten: „Heute gibt es Bayrisch Creme. Die kann ich schon.“ Geübt schlägt er Sahne, fügt Vanillepaste und Zucker hinzu und verziert alles zum Schluss mit Himbeerpüree. Steven Kleist schaut dabei nur selten über die Schulter: „Die Arbeit mit den Menschen mit Behinderung ist schon sehr herausfordernd, zum Beispiel weil sie zum Teil Probleme haben, sich länger zu konzentrieren. Aber sie sind sehr dankbar und stolz, wenn sie wieder etwas Neues gelernt haben“, erzählt Steven Kleist.

Drei bis vier Mal monatlich trifft sich Marcel Rüsch, der Bereichsleiter für die Sozialpsychiatrie, mit Küchenleiter und den Menschen mit Beeinträchtigungen und tauscht sich mit ihnen aus. „Menschen mit Behinderungen möchten wahrgenommen werden wie jeder gesunde Mensch. Der regelmäßige Austausch – beratend und unterstützend – ist wichtig. Wir sprechen über die aktuelle Befindlichkeit, eventuelle Probleme; auch damit sich unsere beeinträchtigten Kollegen ernst genommen fühlen“, betont Marcel Rüsch.

Thomas Stambor ist auch nach mehr als einem Jahr Zugehörigkeit zum Team, glücklich über seinen Job: „Mir gefällt das sehr gut hier im „Kümmken“ in Ludwigslust. Ich mag das sehr, wie die Kollegen mich behandeln. Das find ich sehr schön. Und ich freu mich, dass ich hier arbeiten darf.“

Veröffentlicht am: 03. Dezember 2024