Den Alltag wieder bewältigen
Bürgervorsteherin Heidrun Dräger informierte sich über die Arbeit in der Psychosozialen Tagesstätte "Leuchtturm"
„Psychische Erkrankungen sind alles andere als eine Seltenheit“, weiß Marcel Rüsch, Leiter der Sozialpsychiatrie. Statistiken besagen, dass jeder vierte Erwachsene im Laufe eines Jahres betroffen ist. Menschen, die an einem psychischen Krankheitsbild leiden, benötigen Unterstützung, um wieder den Alltag allein und sicher meistern zu können.
Diese finden sie in den Psychosozialen Tagesstätten der Volkssolidarität. Über die Bedeutung der Angebote des „Leuchtturms“ in Boizenburg informierte sich kürzlich die Bürgervorsteherin Heidrun Dräger direkt vor Ort. „Mir liegt es am Herzen, soziale Träger zu besuchen und mir die Arbeit anzuschauen“, erklärte sie. Außerdem sei es wichtig, dass die Öffentlichkeit darauf aufmerksam werde, welche Anlaufpunkte es in unmittelbarer Nähe gebe.
Angelika Menke, Leiterin des „Leuchtturms“ konnte das bestätigen: „Vor einem halben Jahr haben wir unser 30-jähriges Bestehen gefeiert. Und einige der Besucher bei unserem Tag der offenen Tür waren überrascht, welche Arbeit wir hier schon seit so vielen Jahren ganz zentrumsnah leisten.“ In die Tagesstätte kommen z.B. Menschen mit Krankheitsbildern von Psychosen, Schizophrenie, über Borderline bis zu Depressionen, aber auch Burnout.
Erstes Anliegen der sozial-psychiatrischen Fachkräfte ist immer, den bis zu zwölf Gästen eine Alltagsstruktur zurückzugeben. „Das erfolgt in einem festen Rahmen und reicht von Arbeitstraining und dem Ausbauen der kognitiven Fähigkeiten bis zu kreativem Gestalten, Gartenarbeit und Entspannung. Außerdem versuchen wir, das Selbstbewusstsein der Einzelnen wieder zu stärken. Ziel ist es, gerade jüngere Besucherinnen und Besucher wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen“, sagt Angelika Menke. Wichtig sei auch die Kooperation mit Fachärzten. „Kurzfristig setzen wir auch Krisenintervention um“, so Marcel Rüsch.
Menschen, die den Aufenthalt einer der Psychosozialen Tagesstätten in Anspruch nehmen wollen, bedürfen einer entsprechenden Diagnose vom Arzt. Im Anschluss müssen sie beim Fachdienst Soziales des Landkreises einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Dabei unterstützen die Mitarbeiter*innen des Volkssolidarität Schwerin - Westmecklenburg e.V. selbstverständlich.
Veröffentlicht am: 01. März 2024